Zum Inhalt springen

Asimina triloba: 10 Jahre Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

    SHARE:

    Seit 10 Jahren kultiviere ich nun Asimina triloba bei mir im Garten. Ein Erfahrungsbericht…


    zur Gallerie

    Asimina triloba: 10 Jahre 1
    Asimina triloba: 10 Jahre 2
    Asimina triloba: 10 Jahre 3
    Asimina triloba: 10 Jahre 4
    Asimina triloba: 10 Jahre 5
    Indianerbanane
    Indianerbanane
    Indianerbanane
    Indianerbanane
    Indianerbanane
    Exit full screenEnter Full screen

    Kauf + Auspflanzung

    Vor 10 Jahren, nämlich im Frühjahr 2013, habe ich meine 1. Indianerbanane – eine selbstfruchtende Asimina triloba ‚Sunflower‘ – auf der Nordseite unseres Grundstücks gepflanzt, wo sie zunächst im Halbschatten einer Zierkirsche aufwuchs.
    Es folgt 2019 eine 2. Asimina triloba, wieder eine selbstfruchtende Sorte: ‚Prima 1216‘, als 1.6m hohe Pflanze für 70€ bei zitronenlust.de gekauft.
    Und im Frühjahr 2020 pflanze ich meine 3. Indianerbanane – eine Asimina triloba ‚Susquehanna‘ – für 70€ als 120cm-hohe Pflanze bei pflanzenspezl.de gekauft.

    Pflege

    Asimina sind ansich sehr pflegeleicht. Trotzdem habe ich sie – gerade bei der Fruchtbildung – immer gut gewässert.
    Beim Düngen halte ich mich generell immer eher zurück. I.d.R. habe ich die Indianerbananen etwa 1-3x pro Saison mit Flüssigdünger für Obstpflanzen behandelt.

    Winterschutz

    Ich habe meine Asimina im Winter nie geschützt, nicht mal im 1. Winter nach Pflanzung. Sie sind aus meiner Sicht bei uns absolut winterhart.
    Allerdings kann es bei Spätfrösten (in den letzten April-Wochen) passieren, dass Blüten(ansätze) erfrieren und die Ernte so etwas geringer oder gar komplett ausfällt. Von daher sollte man bei Spätfrösten im April schauen, dass man die Krone z.B. mit einem Vliessack etwas schützt.

    Wachstum

    2 meiner Asimina triloba – nämlich insbesondere die ‚Sunflower‘, aber auch die ‚Susquehanna‘ – haben sich recht fix richtig gut entwickelt. Meine ‚Sunflower‘ ist z.B. im 4. Standjahr sensationelle 80cm in die Höhe gewachsen.
    Dahingegen kümmert meine Asimina triloba ‚Prima 1216‘ von Anfang an. Ich bin der Meinung, dass das keine Frage der Sorte ist, sondern dass diese Indianerbanane entweder bereits bei Pflanzung eine geschädigte Pfahlwurzel hatte (was Asimina gar nicht mögen) oder dass sie einfach einen ungünstigen Standort hat. Während meine 2 anderen Asimina nämlich bei mir einen fast vollsonnigen Platz haben, bekommt die ‚Prima 1216‘ nur maximal 2-3h Stunden am Tag Sonne.

    Blüte

    Asimina bilden bereits in recht jungem Alter erste Blüten. Meine 3 Indianerbananen habe ich alle mit einer Pflanzengröße von 120cm oder größer gepflanzt und sie haben alle bereits in der 2. Saison erste Blüten gebildet.
    Die ersten Jahre habe ich die Blüten manuell mit einem Pinsel bestäubt. Ob dass den Fruchtertrag erhöht hat, bin ich mir nicht sicher. Fakt ist, dass es genügend Kleinst-Insekten gibt, die in den Folgejahren für eine gute Bestäubung gesorgt haben.
    Die Befruchtung klappt i.ü. bei selbstfruchtenden Sorten wie der ‚Sunflower‘ auch ohne eine 2. Pflanze verlässlich und recht gut.

    Früchte

    Auch, wenn Asimina schon als Jungpflanze erste Blüten bilden, dauert es selbst bei selbstfruchtenden Sorten einige Jahre, bis sie erste Früchte wirklich bis zur Reife bringen. Bis dahin bilden sie zwar Fruchtansätze, aber diese fallen die ersten Jahre regelmäßig frühzeitig weit vor Fruchtreife ab. Bei meiner ‚Sunflower‘ gab es z.B. erst in der 6. Gartensaison ausgereifte Früchte.
    Man liest immer wieder, dass man möglichst frühreifende Sorten wählen sollte, weil die Früchte andernfalls bei den wenigen Sonnenstunden in Deutschland nicht ausreifen. Obwohl ‚Sunflower‘ eher als spät-reifend gilt, hat diese Sorte bei mir spät, aber i.d.R. verlässlich funktioniert. Das liegt vermutlich an den sehr sonnenreichen Sommern bei uns in Oberbayern und dem vollsonnigen Standort der ‚Sunflower‘ in meinem Garten.
    Die reifen Früchte sind ein Traum. Früchte mit einer Mango-ähnlichen Textur / Konsistenz und einem für unser Klima kaum zu glaubenden exotischen Geschmack.

    Mangelerscheinungen + Krankheiten

    In all den 10 Jahren der Asimina-Kultivierung konnte ich nicht einmal ernsthafte Mangelerscheinungen oder Krankheiten feststellen.

    Fazit

    Ein schönes Gehölz mit außergewöhnlichen Blüten und exotischen, mega-leckeren Früchten… all das vereint in einer ganzjährig extrem anspruchslosen, robusten Pflanze, die hierzulande trotzdem weiterhin nur ein Geheimtipp ist.
    Entsprechend habe ich die Asimina triloba zur Pflanze der Saison 2018/19 gewählt.
    Pflanzt man eine Asimina vollsonnig, so kann man durchaus gutes Wachstum erzielen und hat auch bei spät-reifenden Sorten die Chance, ausgereifte Früchte zu ernten.
    Wäre ich professioneller Gärtner, ich würde vermutlich jedem Kunden eine (oder auch mehrere) Asimina triloba in den Garten setzen, ob bestellt oder nicht… 🙂