Zum Inhalt springen

Trachycarpus Fortunei: Frostschäden Chinesische Hanfpalme

    SHARE:

    Im Frühjahr folgt oft der große Schock: die eigentlich gut-geschützte Hanfpalme hat starke Winterschäden. Wie konnte das passieren?

    zur Gallerie

    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 1
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 2
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 3
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 4
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 5
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 6
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 7
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 8
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 9
    Trachycarpus Fortunei: Frostschäden 10
    Hanfpalme - Umhausung
    Hanfpalme - Umhausung
    Hanfpalme - Umhausung
    Hanfpalme - Umhausung
    Hanfpalme - Umhausung
    Hanfpalme - Verpackung
    Hanfpalme - Verpackung
    Hanfpalme - Verpackung
    Hanfpalme - Verpackung
    Hanfpalme - Verpackung
    Exit full screenEnter Full screen

    Allgemein

    Immer wieder liest man, die größte Gefahr für Hanfpalmen im Winter sei der Nässeeintritt von oben in die Wachstumsöffnung. Das Wasser sammelt sich dort, gefriert und zerstört so das Palmen-Herz. Es wird daher dringend empfohlen, Hanfpalmen im Winter ein Regendach zu spendieren. Warum Nässeeintritt von oben kein Problem darstellt? Hier.
    Auch Warnungen, wonach man vorallem den Stamm ganz dick einpacken sollte, weil ansonsten das Herz erfriert, sind selten die Ursache für winterliche Schäden oder gar Totalausfälle. Das Herz verträgt Temperaturen bis -17°C und ist durch Stamm und umgebende Hanffasern gut geschützt. Damit das Herz einer Hanfpalme durch Frosteinwirkungen stirbt, müssten über einen längeren Zeitraum Temperaturen unter -17°C anliegen. Das ist selbst in den rauen Gegenden Deutschlands äußerst selten der Fall.
    Winterliche Schäden zeigen sich immer zunächst an den Wedeln. Die Wedel oder Wedelspitzen werden gelb, braun, vertrocknen oder werden rissig (siehe auch: Mangelerscheinungen + Krankheiten). Manchmal ist der Schaden bereits direkt beim Entfernen des Winterschutzes sichtbar, meist verschlechtert sich der Zustand aber erst im Laufe des Frühjahrs.
    Letztlich lassen sich Winterschäden in 2 Kategorien unterteilen:

    1. Reine Wedelschäden

    Bei Frosteinwirkungen ab etwa -12°C kommt es zu Wedelschäden an der Hanfpalme. Wedel oder Wedelspitzen sind braun, ggf. auch rissig oder löchrig. Die betroffenen Wedelteile sind i.d.R. irreparabel geschädigt. Erste Wedelschäden entstehen i.d.R. an den ältesten Wedeln. Das liegt vorallem daran, dass diese ggü. jüngeren Blättern aufgrund geringerer Photosynthese weniger Glukose (Zucker) einlagern. Je mehr Glukose ein Wedel eingelagert hat, umso frosthärter sind die entsprechenden Blätter.
     
    Hanfpalme: rissige Blätter
    Wedelschäden sind nicht schön, die Hanfpalme wird es aber i.d.R. überstehen. Im Laufe des Frühjahrs generiert die Palme schnell wieder neue Wedel. Das Wachstum der Hanfpalme wird allerdings in den Folge-Monaten etwas verlangsamt sein. Und die Palme geht womöglich leicht geschwächt in den nächsten Winter.
    Möchte man Wedelschäden vermeiden, so sollte man das Blattwerk im Winter ab etwa -10°C aktiv schützen. In dem Zusammenhang unbedingt zu beachten: die Wedel sollten im Winterschutz nicht direkt an der äußeren Schutzschicht (also z.B. an einer Vlieshaube) anliegen, da sich so Kältebrücken bilden, die die Blattspitzen trotz Schutz erfrieren lassen. Um das zu vermeiden, zieht man z.B. eine 2. Vlieshabe locker drüber.

    2. Wedelschäden durch eingeschränkte Wurzelfunktion

    Immergrüne Pflanzen benötigen auch im Winter eine gewisse Wasser-Grundversorgung. Während längerer Dauerfrostperioden kann es zu tiefem Bodenfrost kommen, wodurch die Wurzelfunktion eingeschränkt oder gar dauerhaft unterbrochen (Wurzelschäden) ist. Es kommt zu einer Unterversorgung (Wasser, Nährstoffe) von Herz und Wedeln.
    Im besten Fall führt dies nur zu gelbstichigen Wedeln (Nährstoffmangel) oder zusammengeklappten Blättern (Wassermangel), ggf. aber auch zu braunen Blattspitzen oder komplett vertrockneten Wedeln. Frosttrocknis! Die Symptome an den Wedeln sind zunächst sehr ähnlich wie bei reinen Wedelschäden. Der Zustand verschlechtert sich i.d.R. nach dem Auspacken weiter, wenn im Frühjahr die Temperaturen steigen und die Photosynthese durch die Sonne wieder stärker angeregt wird.
    Hält die Unterversorgung länger an, so bildet das Herz unvollkommen-ausgebildetes Wedel-Gewebe, welches im Stamm stirbt und dann fault (sogenannte ‚Speerfäule‘). Entsprechende Wedel lassen sich anschließend leicht ‚ziehen‘ (= aus der Wachstumsöffnung herausreissen), da sie am Stielanfang deutlich matschig-verfault sind. In diesem Fall dauert die Regeneration der Palme länger. Zunächst müssen die Wurzeln regenerieren, bevor die Palme wieder gesunde, neue Wedel bildet. Während der Regeneration heisst es ‚abwarten‘. Dünger + übermäßige Wassergaben sind in dieser Phase kontraproduktiv.
    Hält die Unterversorgung weiter an, stirbt auch das Herz und fault in gleicher Weise (‚Herzfäule‘). Der Mittelspeer lässt sich dann (oft samt Herz) herausziehen. Das bedeutet das Ende der Palme.
    Möchte man eine Unterversorgung vermeiden, so kommt man insbesondere bei mehrtägigem Dauerfrost mit 2-stelligen Frosttemperaturen nicht um einen z.B. mit Heizkabeln aktiv-beheizten Winterschutz herum:
     
    Hanfpalme: Unterschied Aktiv- vs. Passivschutz

    Fazit

    Der Tod für Hanfpalmen kommt in aller Regel von unten. Ein angemessener Wurzelschutz ist daher das A+O für das winterliche Überleben einer Hanfpalme.
    Was kann man bei Frostschäden tun? – Hier findest Du Hilfe bei Frostschäden.