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Chlorose Hanfpalme?

Seite 1 von 2Nächste

Hallo Tom,

Meine Hanfpalme (2m Stammhöhe) zeigt deutliche Zeichen von Chlorose. Sie steht frei, bekommt viel Sonne und morgens und abends je 10l Wasser. Unser Boden ist Sandboden (Rheinsand). Ausgepflanzt wurde die Palme Mitte Mai 2020. Mit Dünger habe ich mich bisher zurück gehalten.
Ich vermute, dass unser extrem kalkhaltiges Wasser das Problem ist. Allerdings habe ich keinen Zugriff auf Regenwasser, muss also mit dem Kalkwasser klar kommen.

Haben Sie eine Empfehlung?

Danke!

P.S. Auf den Bildern macht die Kamera das Grün stärker, tatsächlich sind die Wedel weniger grün.

Hochgeladene Dateien:
  • 20200811_093158.jpg
  • 20200811_093227.jpg
  • 20200811_093233.jpg

Hi,

Deine Hanfpalme sieht aus meiner Sicht aus, wie eine "frisch-ausgepflanzte" Palme oft ausschaut: leicht vergeilt, labbrige Blätter und etwas unterversorgt mit zusammengeklappten, hell-grünen Blätter.

Die Palme konzentriert sich erstmal auf das Einwurzeln. Und das ist jetzt auch das Wichtigste, damit sie den 1. Winter gut überstehen kann. Mit dem Blattwerk wirst Du also erst nächstes Jahr Schönheitspreise gewinnen können... 😉

Bitte dieses Jahr nicht düngen. Stattdessen gut wässern und das Verwurzeln ggf. mit etwas Auxin befeuern. Ich wässere auch oft notgedrungen mit Leitungswasser. Das ist i.d.R. kein Problem.

Viel Erfolg! 🙂

Tom

 

mildens hat auf diesen Beitrag reagiert.
mildens
Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Vielen Dank für die Rückmeldung. Ich werde mir Auxin besorgen und dann mal die Füße still halten...

 

Viele Grüße,  Simon

tom hat auf diesen Beitrag reagiert.
tom

Hallo Tom,

hier ein Update zu meiner Palme. Ich habe ihr einmal Auxin gegeben und ansonsten nur weiter regelmäßig gewässert. Der Zustand hat sich weiter verschlechtert. Was mir am meisten Sorgen macht ist der bleiche Wedel, der eigentlich frisch am austreiben war und jetzt farblos und trocken aussieht (siehe Foto).
Was fehlt meiner Palme?

Hochgeladene Dateien:
  • 20201108_133400.jpg
  • 20201108_133340.jpg

Hi Simon,
ja, Mensch, die sieht ja wirklich etwas traurig aus.
Da müssen wir vielleicht doch mal tiefer einsteigen. Was mir einfällt:
- Die Hanfpalme hat Durst.
- Du solltest mal um die Palme herum den Rasen entfernen, mindestens 1m Durchmesser. Andernfalls kommt ja kaum Wasser an die Wurzeln, weil das Gras alles wegschlabbert.
- Vielleicht macht der Sandboden zusätzlich Probleme, weil das Wasser zu schnell versickert.
- Wann hast Du die Hanfpalme gepflanzt? Wie groß war der Wurzelballen? Wie sahen die Wurzeln aus?
Schöne Grüße
Tom

Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Hallo Tom,

Danke für die Antwort. Im Sommer habe ich die Palme einmal morgens und einmal abends mit je 10l Wasser bewässert. Das Gras wurde zusätzlich alle 2-3 Tage bewässert.
Die Palme habe ich am 7.5. gepflanzt und der Wurzelballen hatte einen Durchmesser von ca. 50cm.
Auf Empfehlung des Verkäufers habe ich die Palme in einen großen Plastikkübel gesetzt, dessen Boden vorher entfernt wurde. Der Grund hierfür war zu verhindern, dass die Wurzeln die Terrasse oder Einfahrt hochdrücken.

Würde es der Palme helfen, wenn ich 1-2 kleine Rohre setze, so ca. 30-50cm tief, womit ich die Wurzeln direkt bewässern kann?

Viele Grüße
Simon

Ich könnte mir vorstellen, dass das Wasser halt vorallem Deinen Rasen bewässert hat, aber kaum etwas bei den Wurzeln der Palme ankommt und das, was ankommt, versickert womöglich sehr schnell durch den Sandboden. Ansich hättest Du den Boden um den Wurzelballen wohl vor der Auspflanzung etwas aufbereiten müssen. Den Rasen um die Palme entfernen, ist keine Option für Dich? Das wäre nämlich mein Tipp No. 1.
Den Tipp Deines Verkäufers finde ich interessant. Grundsätzlich wachsen die Wurzeln einer Hanfpalme zwar auch in die Tiefe, aber vorallem in die Breite. Ich hätte es nicht so gemacht, gehe aber davon aus, dass sich der Verkäufer dabei was gedacht hat. Unabhängig davon wird der eingebuddelte Topf das Verwurzeln der Hanfpalme verlangsamen. Hast Du mal probiert, den Topf vorsichtig anzuheben? Sind die Wurzeln überhaupt schon aus dem Topf herausgewachsen?
Was jetzt ganz wichtig ist: der Winter steht vor der Tür. Deine Palme ist sicher noch nicht stabil etabliert. Du solltest sie dieses Jahr sehr gut schützen. Hast Du da schon einen Plan?
Sollte die Palme noch nicht richtig verwurzelt sein, würde ich sie dieses Jahr im Haus überwintern und dann im nächsten Frühjahr nach vorheriger Bodenaufbereitung neu und ohne Topf auspflanzen. Meine Hanfpalmen-Wurzeln drücken zumindest keine nahegelegenen Steine / Platten hoch...

Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Hallo Tom,

wenn möglich würde ich den Rasen gerne lassen, da es meine optisch präferierte Lösung wäre. Bevor die Palme verdurstet, entferne ich natürlich den Rasen.
Ich weiß gar nicht, ob ich die Palme anheben kann, beim Einpflanzen hatte sie schon ca. 120kg Gewicht (Stammhöhe ca. 2m). Die würde auch nicht ohne weiteres in Garage oder Haus passen.
Hier in Mannheim sind die Winter normalerweise eher mild und die Palme steht ziemlich windgeschützt. Mein bisheriger Plan war, sie im Freien stehen zu lassen. Jetzt bin ich am Zweifeln.

Hi Simon,
sorry, wenn ich Dich zum Zweifeln bringe, aber ich denke ja nur laut, was ich tun würde. Vielleicht fängt sie sich ja auch von alleine wieder, ohne dass Du etwas änderst. Aber wenn es seit einem halben Jahr stetig bergab geht, ist das halt schon ein Warnsignal, dass etwas nicht stimmt und der Winter wird die Palme sicher weiter stressen.
Summa sumarum bin ich der Meinung, dass die Palme unterversorgt ist. 3 Faktoren spielen hier vermutlich mehr oder weniger stark rein:
- der Rasen, der der Palme das Wasser wegnimmt
- der Plastiktopf, der das Wachstum der Wurzeln hemmt und die Fläche reduziert, wo der Regen überhaupt die Wurzeln erreichen kann
- der sandige Boden, der das wenige übrige Wasser schnell versickern lässt
Womöglich fängt sich die Palme von alleine wieder, wenn sich die Wurzeln mal aus dem Plastiktopf unten herausgekämpft haben, aber der Rasen und der Sandboden werden vermutlich trotzdem das gesunde, schnelle Wachstum hemmen. Dein Vorschlag mit den kleinen Bewässerungsrohren würde zumindest die Konkurrenzsituation mit dem Rasen mindern.
Schöne Grüße
Tom

Der Exotengärtner: Gärtnern im Grenzbereich

Morschen zusammen,

vertrocknete braune Wedel sind ja in der Regel auch ein natürlicher Vorgang, da alte Wedel ja mit der Zeit abgestoßen werden. Dies sollte dann aber von unten nach oben stattfinden, da die alten Wedel tiefer liegen, als die neuen.

Solange die Palme neu austreibt und die neuen Wedel die entsprechende gesunde Farbe hat, ist das kein Problem. Ich habe dieses Jahr ebenfalls 2 trockene braune Wedel bei meiner kleineren und vor 2 Tagen ebenfalls 2 trockene braune Wedel bei der Großen entfernt.

Zu deiner Palme:

also ich bin der Meinung, dass hier definitiv etwas mit der Wasserversorgung nicht stimmt. Wie Tom schon sagte, speichert der Reinsand ja nichts an Wasser. Es ist jetzt natürlich zu spät, da pflanztechnisch etwas zu unternehmen. Aber ich würde die komplett rausholen, das Loch doppelt so tief und doppelt so breit wie den Wurzelballen ausnehmen.

dann folgend befüllen:

  1.  Drainage (Kies, Ton-Granulat) je nach Größe / Höhe des Wurzelballens mindestens 30 -50cm. Das ganze etwas verdichten, aber nicht zu stark.
  2.  etwas höherwertige Erde. Ich war bei mir großzügig und habe Palmenerde gekauft. Das ganze wieder so um die 50cm. Auf die oberste Schicht des Wurzelballens habe ich gar keine Erde draufgepackt. Als meine Palmen geliefert wurden, habe ich die ca. 5-10cm tiefer gesetzt als mein Rasen und mit diesen Holzpalisaden-Ringen (ca. 20-30cm hoch) einen Kranz um die Wurzelballen erstellt. die restlichen 5-10cm habe ich dann  mit Rindenmulch gefüllt.
  3. Solltest du das ebenfalls eventuell so einrichten, achte bitte drauf, dass im Durchmesser ca. 1 Meter um die Palme gar keine Pflanzen / kein Rasen wachsen.
  4. Einmal im Monat kräftig Trachy-Dünger rein (von April bis August). Danach nicht mehr düngen, um die Palme langsam auf den Herbst / Winter vorzubereiten.

 

Lg Mirco

tom hat auf diesen Beitrag reagiert.
tom
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