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Mediterranes München: a bissl wos geht immer… Exotengarten-Träume

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    Wir bezeichnen unser München gerne als nördlichste Stadt Italiens. Botanisch fehlts da aber noch. Mediterranes München? A bissl wos geht immer!


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    München – nördlichste Stadt Italiens!

    München bezeichnet sich selbst gerne als nördlichste Stadt Italiens.
    Wer beispielsweise im Sommer das Treiben am Odeonsplatz vor dem alt-ehrwürdigen Tambosi erlebt (hat), wo die Leute schon beim ersten Sonnenstrahl draussen sitzen, Sonnenbrille auf, zur Not mit Decke eingekuschelt, mit einem Latte, Spritz oder Prosecco, sehen + gesehen werden, der spürt: das hier ist Klein-Italien!

    München – nördlichste Stadt Italiens?

    Aber: italienisches Lebensgefühl ist weit mehr als der Spritz in der Hand und die Sonnenbrille auf der Nase. Wir lieben Italien vorallem auch wegen seiner fantastischen mediterranen Botanik – mit Oleander, Drillingsblumen, Palmen und natürlich den majestätischen Olivenbäumen.
    Botanisch erinnert hier in München bis auf den botanischen Garten leider wenig an Italien. Im Gegenteil: was die Botanik betrifft, ist München deutscher als die meisten anderen deutschen Städte. Hier dominieren Apfel, Birne, Kirsche, Eibe oder Birke die Gärten. Und die ganz Mutigen ‚verschönern‘ ihren Garten mit Thujen – gruselige Friedhofsatmosphäre, wie ich finde und längst nicht mehr exotisch…
    ‚Andere Pflanzen gehen hier einfach nicht‘, werden mir jetzt viele entgegnen. ‚Klimatisch ist München insbesondere im Winter einfach nicht vergleichbar mit Italien. Das würden mediterrane Pflanzen hier nicht überleben.‘ Von daher werden solche Pflanzen bei uns in Bayern in Kübelkultur gehalten, aber sicher nicht im Garten ausgepflanzt. Bei Neuanlage unseres Gartens 2011 hat uns unser damaliger Gärtner ernsthaft von einer Heckenbepflanzung mit Kirschlorbeer abgeraten. ‚Das funktioniert hier nicht.‘ Was für ein Unfug! Jetzt feiert die Hecke bald 10-Jähriges bei uns…
    Botanisch ist München für mich das Museum einheimischer Garten-Bepflanzung. Spießig! Langweilig! Mutlos! Punkt.

    Mediterranes München? – A bissl wos geht immer!

    ‚A bissl wos geht immer‘, sagte einst schon unser lieber Monaco Franze.
    Von daher: gibts denn nicht vielleicht doch exotische Bepflanzung, die (mit ein wenig Schutz) auch die frostigen Münchner Winter überdauern kann?
    Die – für einige vielleicht – etwas überraschende Antwort: ja, es gibt sie, die exotischen Pflanzen, die schon heute bei uns überleben können (Winterharte Exoten für den Garten).
    Ganz vorne dabei: Wüstenpflanzen aus den USA / Mexiko wie Yuccas, Rauschöpfe und sogar einige Kakteen. Aber auch viele exotisch-anmutende asiatische Pflanzen wie z.b. Palmen (chinesische Hanfpalme) oder Bananen (japanische Faserbanane). Oder eben mediterrane Pflanzen wie Olivenbäume oder Oleander. Auf die richtige Sorte kommt es da halt an.
    Im Zuge des fortschreitenden Klimawandels und immer trockener, heisser Sommer sind gerade trockenheitsliebende, genügsame Pflanzen eh die Zukunft.
    Schon heute sind derartige Pflanzen im Sinn der Nachhaltigkeit (Nachhaltiges Exotengärtnern) und des ökologischen Fußabdrucks (Ökologischer Fußabdruck eines Exotengärtners) eine super Sache: kein Dünger, wenig Zusatz-Bewässerung, keine Chemiekeulen (da die Pflanzen hier oft noch keine oder nur wenige natürliche Feinde vorfinden).
    Selbst Insekten + Tiere (Vögel, Eichhörnchen) freuen sich. Wers nicht glaubt, den kann ich gerne bei mir daheim in meinem Garten davon überzeugen.
     
    Von daher mein Apell an alle Münchner:
    Lasst uns Klein-Italien auch botanisch nach München holen. Lasst uns unser München bunter + vielfältiger gestalten. A bissl wos geht immer!
    Und im September 2021 habe ich entsprechend eine kleine Facebook-Gruppe ins Leben gerufen: Exotengärten in München. Wer also in München (oder Umland) exotische Pflanzen kultiviert oder kultivieren will, ist hier ganz herzlich willkommen.