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Wieder ein Winter zum Vergessen? Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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    Auch der Winter 2022/23 scheint wieder kein echter Winter zu werden. Ein Freudenfest für alle Exotengärtner. Oder doch nicht?


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    Winterschutz
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    Auch, wenn es Anfang Januar für ein 1. Winterfazit noch viel zu früh ist, so sind wir doch auch diesen Winter 2022/23 wieder auf dem besten Weg zu einem Nicht-Winter. Bis dato hat es bei uns Nähe München gerade mal 1 Woche Frost gehabt. Absoluter Tiefstwert waren etwa -11°C. Für gerade mal 1 Nacht. Das ist für oberbayrische Verhältnisse sehr, sehr mild – wie schon so oft die letzten Jahre…
    Die Freude darüber ist gerade bei Exotengärtnern groß. Muss man sich um seine gehegten und gepflegten Lieblinge im Garten zum Glück keinen großen Kopf machen. Die exotischen Pflanzen werden vermutlich wieder ohne größere Schäden durch den Winter kommen. Beste Voraussetzungen für eine tolle Exotensaison 2023. In entsprechenden Fachforen herrscht große Erleichterung. Und die Vorfreude auf das anstehende Frühjahr ist greifbar.
    Aus Sicht der Natur ist diese Entwicklung bedenklich. Die Folgen des Klimawandels haben wir ja gerade die letzten Monate zu Genüge zu spüren bekommen: Waldbrände, Überflutungen, Stürme. Die Natur spielt verrückt. Wir zahlen schon heute den Preis für Jahrzehnte lang verfehlten bzw. verpassten Klimaschutz. Mit den massiv steigenden Energiekosten bekommen wir das – durch den schrecklichen Ukraine-Krieg nochmal forciert – unter die Nase gerieben.
    Über Weihnachten habe ich etwas sinniert, welchen Stellenwert das Exotengärtnern bei mir wohl hätte, wenn ich in einer milderen Gegend leben würde. Wo es vielleicht so mild ist, dass man selbst die verrücktesten Exoten ohne großen Winterschutz-Aufwand über den Winter bekommt. Wäre damit nicht der eigentliche Kick des Exotengärtnerns weg?
    Für mich ist das Exotengärtnern vorallem…

    • Pionierarbeit, wie man bei uns nicht-kultivierbare Exoten doch kultiviert bekommt
    • winterliches Mitfiebern, ob alles gut geht

     
    Würde ich in einer milderen Gegend leben, wäre aber genau das (mehr oder weniger) weg. Ein Hobby ohne Triebfeder…
    Ein Umzug in wärmere Gefilde ist aktuell kein Thema bei uns, aber die milderen Winter werden – ‚dank‘ des Klimawandels – wohl eher der Standard. Und ich merke, dass mir in diesen milden Wintern etwas der Kick fehlt, diese Anspannung, das Mitfiebern, ob alles gut geht und das Erfolgserlebnis, wenn es dann wirklich funktioniert hat.
    Unbewusst habe ich vor etwa 2-3 Jahre begonnen, den fehlenden Kick zu kompensieren. So versuche ich mich nun vermehrt an Exoten, die besonders frost- oder nässeempfindlich sind. Wenn mir das Wetter mein Hobby schon langweilig macht, dann sorge ich halt mit besonders empfindlichen Pflanzen wieder für den Kick.
    Zurück zur Ausgangsfrage:
    Nein, ich freue mich nicht über den milden Winter. Nicht mal als Exotengärtner…