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Praxistest im Garten: Sileno minimo 250m² (Gardena) Garten-Produkte

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    Mähroboter sind im Zuge des SmartGardening schwer im Kommen. Wie schlägt sich der Gardena ‚Sileno minimo 250m²‘ in der Praxis?

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    Gardena sileno minimo
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    Allgemein

    Gardena ist als deutscher Hersteller von Gartengeräten europäischer Marktführer. Vermutlich gibt es in Deutschland keinen einzigen Gardena-freien Garten.
    Ich bin ehrlich: jahrelang habe ich mich ganz bewusst gegen einen Mähroboter entschieden. Das Rasenmähen hat mir immer Spaß gemacht. Ich habe mich jedes mal gefreut, wenn der Rasen wieder gemäht war. Das fühlte sich in etwa an wie nach dem Friseur: alles war wieder perfekt in Form gebracht. Und beim Rasenmähen bekommt man das Ergebnis seiner Mühen direkt vor Augen geführt. Durchaus befriedigend als Bürohengst.
    Als mein alter Elektro-Rasenmäher im Frühjahr 2021 seinen Geist aufgab, war mir aber klar: es musste ein Akku-Rasenmäher her. Das Kabel hat mich ganz schön genervt beim Rasenmähen. Halbwegs-brauchbare Akku-Rasen sind aber leider sehr teuer, wie ich feststellen musste. So teuer, dass ich den Schritt dann doch ging: mein erster Mähroboter – ein Gardena ‚Sileno minimo 250m²‘.
    Und ganz nebenbei soll ein Mähroboter ja auch für einen schöneren Rasen sorgen, weil das verbleibende Schnittgut den Rasen automatisch düngt…

    Technische Daten

    Maße (LxBxH) 52x34x22cm
    Gewicht 6.7kg
    Farbe (Gardena-typisch) grau-türkis-orange
    Rasenfläche bis 250m²
    Schnitthöhe (3-stufig) 20-45mm
    maximale Rasen-Steigung 25%
    Lautstärke 57dB
    Energieverbrauch Li-Ionen-Akku: ~2.1kWh / Monat (~60 Cent / Monat)
    Zubehör 150m Kabel (als Begrenzungs- oder Leitkabel nutzbar); 200 Befestigungshaken; 5 Anschlussklemmen; 4 Verbindungsklemmen

    Funktionalität

    Zunächst sollte man sich einen Plan macht, wie man das Begrenzungskabel verlegen will. Kompliziert wird es, wenn man 2 Rasenflächen mit dem Mähroboter mähen lassen will. In meinem Fall war es besonders kompliziert, weil es zwischen den Rasenflächen keinen für den Mähroboter befahrbaren Weg gibt. Konsequenz: ich muss den Roboter manuell von einem in den anderen Rasenbereich tragen und zurück. Aber grundsätzlich kann der Mähroboter auch 2 getrennte Rasenflächen bearbeiten, solange man zumindest das Begrenzungskabel durchgängig in beide Bereiche verlegen kann.
    Das Verlegen des Begrenzungskabels funktioniert mit den beiliegenden Haken dann recht einfach. Wichtig: man sollte zumindest bei oberirdischer Verlegung der Kabel extensiven Gebrauch von den Haken machen, damit das Kabel überall schön flach am Boden aufliegt und nicht vom Mähroboter zerschlitzt werden kann.
    Will man den Mähbereich vergrößern, so lässt sich das Begrenzungskabel nachträglich verlängern. Dazu schneidet man das Kabel an entsprechender Stelle auf und setzt ein Verlängerungskabel mit 2 Verbindungsklemmen ein. Mit den Verbindungsklemmen lässt sich das Begrenzungskabel auch sehr einfach reparieren, wenn es zum Kabelbruch gekommen ist und der Mähroboter entsprechend nicht mehr arbeitet.
    Zusätzlich sollte man noch ein Leitkabel durch den Mähbereich durchführen, damit der Mähroboter alleine zur Ladestation zurückfindet.
    Kabelbruch wird i.ü. an der Ladestation immer mit einem blauen Lämpchen signalisiert. Mir ist das passiert. Wie findet man nun die Stelle, wo es zum Kabelbruch gekommen ist? Nicht immer so einfach. Kleiner Tipp: ich habe mir dazu ein Kabelbruch-Suchgerät (CJBIN Cable Tracker) gekauft. Dieses Gerät schickt am einen Kabelende ein Signal ins kaputte Kabel. Mit dem Sucher kann man dann das Kabel ablaufen bis zu der Kabelbruch-Stelle, ab der man das Signal nicht mehr hört. Das funktioniert gut, wenn man das Erdkabel am Signalgeber (idealerweise mit einem Metall-Schraubenzieher verlängert) tief in den Erdboden steckt und am Signalempfänger einen Kopfhörer nutzt (Klinkenstecker).
    Bat mit der Kabelverlegung alles funktioniert, lässt sich der Mähroboter anschließend über Tasten am Mähroboter oder per Gardena-Bluetooth-App steuern.
    Die Gardena-App überzeugt mich nicht. Sie ist wenig intuitiv. Die Verbindung zum Mähroboter erfolgt per Bluetooth auf maximal 10m. Software-Updates müssen per USB aufgespielt werden. Warum geht das nicht per App über Bluetooth? Ich habe die App entsprechend genau 1x genutzt: zum Einstellen eines Zeitplans, wann der Roboter mähen soll. Danach verrichtet der Mähroboter i.d.R. verlässlich seinen Dienst.
    Was mich im Alltag selten tangiert, aber trotzdem ärgert: der Mähroboter ist software-seitig offenbar auf eine maximale Mähzeit / Tag begrenzt. Das sind Vertriebs-Spielchen, die ich gar nicht mag…
    Kollisionssensoren sorgen i.ü. dafür, dass der Mähroboter bei im Weg stehenden Gegenständen automatisch umdreht. Hebt man das Gerät an, so stoppen die Mäh-Messer sofort, um Verletzungen zu verhindern. Der Mähroboter ist zusätzlich mit einem Frostsensor ausgestattet, um ein Mähen bei Frost zu verhindern. Sehr sinnvolle Funktionen!
    Dank einer ‚Sensor Control‘-Funktion ermittelt der Mähroboter eigenständig, wie oft das Gras gemäht werden muss. Die ‚Corridor Cut‘-Funktion sorgt für ein gleichmäßiges Mähen des Rasens in engen Passagen. Mit ‚Spot Cutting‘ kann man bestimmte Bereiche im Garten fokussiert mähen lassen. Und mit der ‚AI-Prescise‘-Funktion wird sichergestellt, dass ein gleichmäßiges Rasenschnittbild entsteht, auch in abgelegenen Rasenbereichen. Das funktioniert überraschenderweise wirklich gut.
    Etwas ärgerlich: da der Mähroboter nicht bis an den Rand mähen kann, verbleiben etwa 10cm-breite, ungemähte Kantenbereiche, die man manuell per Trimmer nacharbeiten muss.

    Design

    Natürlich ist Design immer Geschmacksache. Ich persönlich mag das typische Gardena-Design. Auch die großen Räder gefallen mir sehr gut.

    Garten-Eignung

    Der Mähroboter ist ausreichend wassergeschützt, so dass ihm auch Regen + Spritzwasser (z.B. zum Reinigen per Gartenschlauch) nichts ausmachen können. Die optional angebotene, sehr teure Mähroboter-Garage (~150€) hat sich mir entsprechend noch nicht ganz erschlossen.

    Qualität

    Der Mähroboter ist von der Lautstärke her sehr leise. Man hört praktisch nur die Schnittgeräusche, die eine fast meditativ-beruhigende Wirkung haben.
    Auch klasse: der Mähroboter ist mit einem PIN-Code gesichert. Das sollte zumindest informierte Leute vom Diebstahl abhalten.
    Einziges Manko: verlegt man die Kabel nur auf der Rasenfläche (und nicht im Erdboden), so kann es gerade bei niedriger Schnitthöhe vorkommen, dass der Mähroboter das Kabel durchschneidet. Schade, dass das Kabel nicht robust genug ist.
    Und: die App ist etwas hakelig + die Verbindung zum Mähroboter ist instabil.

    Preis

    Der Gardena ‚Sileno minimo 250m²‘ ist ein Mähroboter für kleine Gärten. Mit etwa 450-550€ liegt der Mähroboter hierbei im mittleren Preisbereich.

    Bewertung

    Die Bluetooth-Steuerung ist einfach Mist. Und es gibt inzwischen auch Mähroboter, die ohne ein
    Begrenzungskabel auskommen.
    Aber: wenn erstmal alles läuft, interessiert das alles nicht mehr. Und dann überwiegt bei mir die helle Freude: der Gardena ‚Sileno minimo 250m²‘ leistet verlässlich seinen Dienst und ich bin heilfroh, dass mein Garten nun tagtäglich perfekt frisiert ist. Und fast möchte ich der Werbung glauben, dass mein Rasen mit dem Mähroboter nun noch etwas grüner ausschaut als vorher… 🙂
    Eine Übersicht über alle Produkttests findet sich in der Bestenliste.
    Gardena sileno minimo
    3.8 GESAMT
    Funktionalität
    Design
    Garten-Eignung
    Qualität
    Preis