Zum Inhalt springen

Exotengarten-Saison 2020/21 Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

    SHARE:

    Jetzt wird es 2-stellig: meine 10. Exotensaison. Irre. Ich pflanze erstmals einen ‚Blackboy‘ aus. Ein Traum wird wahr!

    zur Gallerie

    Exotengarten-Saison 2020/21 1
    Exotengarten-Saison 2020/21 2
    Exotengarten-Saison 2020/21 3
    Exotengarten-Saison 2020/21 4
    Exotengarten-Saison 2020/21 5
    2020/21
    2020/21
    2020/21
    2020/21
    2020/21
    Exit full screenEnter Full screen

    Februar 2020

    Der extrem milde Winter 2019/20 ist sicher ein guter Start für die neue Gartensaison. Zunächst geht es um einige Veränderungen bei uns im Garten. Einerseits wollen wir unsere etwa 4m lange Rosenwand + die dortige Sitzgelegenheit (den in die Jahre gekommenen Strandkorb) auflösen, da die Rosen Jahr für Jahr extrem von Russtau befallen sind und so keine große Blütenfreude darstellen. Dann muss unsere sicher schon 7-8m hohe Zierkirsche weichen, da die Wurzeln inzwischen an vielen Stellen im Garten hochkommen + die Kirsche einfach zu groß geworden ist. Und unser Fargesia spez. jiuzhaigou muss auch weichen, da er sich ebenfalls stark ausbreitet und derweil schon den Garten unserer Nachbarin okkupiert.
    Ersatz muss her: am 14.02.20 bestelle ich beim Palmenmann einen Dasylirion longissimum (mexikanischer Grasbaum) für 110€ (bzw. 150€ mit Lieferkosten). Es dauert dann doch bis zum 28.02., bis der Baum geliefert wird. Die Lieferung dauert wohl auch deswegen so lange, weil der Palmenmann ganz offensichtlich nur Zwischenhändler ist (wie eine Vorab-Mail zeigt: ‚… Ihre bestellte Ware ist bereits bei uns eingetroffen…‘). Der Grasbaum hat einen 10cm-hohen Stamm, etwa 120cm lange Blätter und einen Stammumfang von 62cm. Der Topf ist an der Seite leicht aufgeplatzt: er ist offensichtlich sehr gut durchwurzelt. Der Grasbaum macht in Summe einen super Eindruck und ist imposanter / ausladender als gedacht. Gefällt mir richtig gut! Allerdings handelt es sich wohl doch eher um einen Dasylirion quadrangulatum, da er eher quadratische Blatt-Querschnitte und keine gezahnten Blätter am Blattanfang hat. Nicht schlimm. Die 2 Arten werden häufig verwechselt.
    Mein ganz großer Traum aber ist und bleibt der Xanthorrhoea johnsonii (australischer Grasbaum), der sogenannte ‚Blackboy‘ (siehe auch: Meine Bucket-List). Da auf diesen seit 2006 ein Exportstopp aus Australien verhängt ist, war der mexikanische Grasbaum eigentlich als Ersatz bzw. Trostpflaster für den ‚Blackboy‘ gedacht (siehe auch: Wunschliste 2020). Was soll ich sagen? Plötzlich stehen auf eBay 2 Blackboys zum Verkauf – schweineteuer – klar. 1 Nacht drüber geschlafen, mit dem Verkäufer Palmerasycycas (Spanien) kurz verhandelt und einen gekauft: mit Versand 550€ (!!!), direkt aus Mazarron von der Mittelmeerküste Spaniens. Der Grasbaum hat laut Aussage des Verkäufers 2019 geblüht. Ein völlig verrückter Kauf. Ich weiß. Aber kann ein Traum zu teuer sein? It’s a boy – a Blackboy! 🙂
    Am 27.02. kommt der Blackboy bei mir an – gut verpackt und offensichtlich in gutem Zustand. Die äußeren Halme sehen leicht vertrocknet aus, aber aus der Mitte kommen frische, grasgrüne Halme. Deutlich sichtbar noch 2 abgeschnittene, inzwischen vertrocknete Blütenstand-Stengel. An Stammhöhe messe ich 21cm (in der Verkaufsanzeige war allerdings von 27cm die Rede) und der Stammumfang beträgt stattliche 54cm. Beim Vermessen des Stamms habe ich Ruß an den Fingern. Mein Blackboy hat ganz offensichtlich schon das eine oder andere Buschfeuer überlebt.
    Am 29.02.20 beginne ich mit der geplanten Ausweitung von Exotenbeet 4: der Dasylirion quadrangulatum wird – für einen besseren Wasserabfluss – mit Unmengen an Blähton + viel Sand zwischen Wheeler’s Rauschopf und meine große Hanfpalme gepflanzt. Und das ehemalige Rosenbeet wird mit Bestands-Yuccas (aus Exotenbeet 2+3) zum Yuccabeet umfunktioniert: von Süden nach Norden mit der Yucca rostrata, der Yucca recurvifolia, der Yucca recurvifolia (Floribunda) x linearifolia ‚Tarantino Ice‘ + der Yucca gloriosa. Außerdem erweitere ich das Exotenbeet 1 und nehme dort den Xanthorrhoea johnsonii auf. Auch dieser bekommt mit Blähton + Sand eine angemessene Drainage. Die Anzahl in Deutschland dauerhaft ausgepflanzter australischer Grasbäume wird sich vermutlich im 1-stelligen Bereich bewegen. Das wird definitiv ein Ritt auf der Rasierklinge.

    März 2020

    Am 01.03. versuche ich mich mit der Anzucht einiger Exoten: frisch-gepflückter Samen meiner Trachycarpus fortunei, Samen meiner im Oktober 2019 gepflückten Asimina triloba und bestellter Samen vom Xanthorrhoea johnsonii.

    03.03.20:
    It only takes a fraction of a second to turn your life upside down … †

    Am 04.03. bekommt mein frisch-gepflanzter Xanthorrhoea johnsonii vermutlich erstmals in seinem Leben Schnee ‚zu Gesicht‘.
    2 meiner Kakteen im Exotenbeet 1 haben (bereits etwa seit Juni 2019) Probleme mit der Feuchtigkeit: mein Echinocereus viridiflorus (Igelkaktus) scheint hinüber zu sein. Und mein Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ (Feigenkaktus) ist auch in großen Teilen verfault. Das überrascht schon, wo er doch bereits seit 4 Jahren ausgepflanzt ist. Den Feigenkaktus gebe ich aber noch nicht auf: ich entferne den kompletten Kaktus und pflanze 2 gesunde Glieder wieder ein.
    Am 11.03. baue ich große Teile des diesen Winter eh sehr rudimentären Winterschutzes ab: bis auf die Yuccas (Dach + Wurzelschutz) + die Musa basjoo (Schutzbau) sind alle Exoten nun schutzlos.
    Hui – bereits am 15.03. – also exakt 2 Wochen nach Aussaat – keimt mein erster Asimina triloba-Samen. So schnell hatte ich das nicht erwartet. Gelesen hatte ich von einer Keimzeit bis zu 9 Monate. Den Samen hatte ich etwa 5 Wochen im Kühlschrank kälte-stratifiziert. Der ‚Nachteil‘ einer generativen Vermehrung ist ja, dass die Nachkommen genetisch von der Mutter abweichen, also womöglich andere / schlechtere Eigenschaften haben, z.B. kleinere oder einfach weniger Früchte. Da die Früchte bzw. Samen meiner ‚Sunflower‘ ja definitiv durch Selbstbestäubung entstanden sind, spricht man von Autogamie. Leider führt auch Autogamie nur zu nahe verwandten Lebewesen, die aber – anders als bei ungeschlechtlicher / vegetativer Vermehrung – nicht identisch sind.
    Mitte März bekommt mein Olea europaea erstmals einen intensiven Frühjahrsschnitt: er wird stark ausgelichtet, vorallem jede Menge abgestorbene Zweige. Außerdem bekommt er einen leichten Formschnitt: nicht kugelrund, weil ich das nicht mag, aber vorallem in der Höhe doch ein ganzes Stück gestutzt.
    Am 19.03. schieben an meinen 2 männlichen Trachycarpus fortunei 1. Blütenstände. Vom Zeitpunkt her sehr ähnlich wie letzte Saison. Die Weibliche lässt sich dagegen wie immer noch etwas Zeit. Außerdem zeigen sich beim Acer palmatum ‚atropurpureum‘, beim Diospyros kaki + bei der Poncirus trifoliata 1. Blattknospen. Die Asimina triloba haben 1. Blütenknospen gebildet. Und die Musa basjoo schieben Blätter. Dem Nerium oleander habe ich sämtliche inzwischen augeplatzten Früchte abgeschnitten. Und die Salix integra ist voll kleiner erster Blättchen. Die Blüten der Chimonanthus praecox sind inzwischen quasi verblüht. Die Yuccas haben den Winter – bis auf die panaschierte Gloriosa – quasi pilzfrei überstanden. Bei der Yucca gloriosa variegata hat sich über den Winter leider auch der Bauschaum gelöst, mit dem ich den einseitig stark ausgehöhlten Stamm (vor Jahren im Winter vergammelt) geflickt hatte. Jetzt versuche ich es mit Wundverschlussmittel.
    Nachdem ich nun den Winterschutz für alle Pflanzen abgebaut habe, sind ab 21.03. nochmal 6 Nächte Fröste bis ca. -7°C angekündigt. Nicht schlimm, aber bedeutet: der Xanthorrhoea johnsonii bekommt eine Styropor-Umbauung (die vom Dicksonia antarctica) + ein Heizkabel, die Musa basjoo müssen nochmal abgedeckt werden und der Dicksonia antarctica, der Dasylirion quadrangulatum, der Nerium oleander + der Olea europaea bekommen eine dicke Vlieshaube. Das wars. Der Frost wird ja je Nacht nur wenige Stunden anliegen.

    April 2020

    Die Osterferien starten. Und mit dem Ausbreiten des Corona-Virus startet für mich nun mit den Osterferien auch die 4. + 5. Woche daheim – Homeoffice. Verrückte Zeit!
    Da das Wetter Anfang April in ganz Deutschland sensationell ist, können Gartenbesitzer wie wir diese Zeit intensiv nutzen. Ich nutze die Zeit vorallem zum Ausputzen / Auslichten der Pflanzen: hierbei vorallem der Olea europaea, der Nerium oleander, die Akebia quinata + die Ziziphus jujuba.
    Außerdem sind die Samen der Trachycarpus fortunei überreif und ich verteile sie großzügig im Garten, vorallem im Exotenbeet 4+5. Mal sehen, was daraus wird!
    Und meine Samen im Haus scheinen auch ‚wach‘ zu werden: 2 Xanthorrhoea johnsonii + 1 Asimina triloba haben gekeimt.
    Am 08.04. sind jetzt nach meinen 2 männlichen auch bei meiner weiblichen Trachycarpus fortunei die Spitzen der Blütenstände erkennbar. Das sensationelle Osterurlaubs-Wetter leutet endgültig die Vegetationsphase im Garten ein. Und ein Ende des tollen Wetters (bei 20-25°C) ist aktuell nicht in Sicht…
    Trotz seit Wochen herrlichen, sommerlichen Temperaturen sind doch noch viele Exoten selbst Mitte April im Winterschlaf, konkret: die Albizia julibrissin, der Dicksonia antarctica, die Ziziphus jujuba, der Hibiscus syriacus, die Passiflora, sämtliche Cactaceae, der Nerium oleander + der Olea europaea. Gerade der Oleander und der Olivenvaum irritieren mich doch etwas. Beide haben aktuell sehr trockene Blätter… Außerdem bekommt meine wieder mal stark pilzbefallene Yucca gloriosa variegata einen Radikalschnitt: alle befallenen Blätter werden entsorgt.
    Bei den Trachycarpus fortunei haben sich inzwischen einige Blütenstände (noch verpackt) rausgeschoben: 8 bei der weiblichen + 6 bei der männlichen im Exotenbeet 1 und 5 bei der männlichen im Exotenbeet 4.
    Am 15.04. hat es bei uns morgens nochmal -3°, was mir wieder einmal zeigt: die Blätter der Musa basjoo halten das leider nicht aus. Macht nichts! Die wachsen schnell nach… Leider hat es aber auch etwa 50% der frisch-gebildeten Blüten der Asimina triloba erwischt. Das ist wirklich sehr ärgerlich!
    Am 17.04. pflanze ich – zu Testzwecken – eine ganz junge, stammlose Jubaea chilensis im gut windgeschützten, aber sonnenarmen Bereich von Exotenbeet 3 aus. Die Palme habe ich für 13€ (+4.50€ Versand) bei dem eBay-Verkäufer ‚lepalms‘ gekauft.
    Mitte April mal ein 1. Zwischenstand zum Austrieb meiner Pflanzen:

    Pflanze Blätter Blüten
    Acer palmatum ‚atropurpureum‘ aktuell  
    Akebia quinata schon länger schon länger
    Albizia julibrissin
    Asimina triloba schon länger schon länger
    Cactaceae
    Chimonanthus praecox schon länger schon länger
    Clematis schon länger aktuell
    Delosperma
    Dicksonia antarctica  
    Diospyros kaki x virginiana ‚Nikita’s Gift‘ aktuell
    Eucalyptus pauciflora ‚Mount bogong‘ / Eucalyptus neglecta aktuell
    Hibiscus syriacus ‚red heart‘ aktuell
    Musa basjoo schon länger
    Nerium oleander aktuell aktuell
    Olea europaea aktuell
    Passiflora aktuell
    Poncirus trifoliata aktuell
    Trachycarpus fortunei schon länger aktuell
    Xanthorrhoea johnsonii
    Ziziphus jujuba

    Man muss sich auch mal Fehler eingestehen: mein Dicksonia antarctica im vollsonnigen Exotenbeet 1 kümmert Jahr für Jahr vor sich hin. Baumfarne stammen aus dem Regenwald und gehören an einen schattigen Platz, so gerne man den Baum auch exponiert pflanzen möchte. Als neuen Standort habe ich den Platz des Acer palmatum ausgemacht. Meine Frau hasst den Baum eh (‚Altherren-rot‘) + mir erscheint der Platz im Exotenbeet 3 sehr geeignet, da es hier nur maximal 2-3h Sonne am Tag hat. Am 19.04. wird also umgepflanzt. Den Platz des Baumfarns nimmt am 23.04. dann eine Yucca rigida ein, die ich für 55€ (+9€ Versand) bei mypalmshop.de bestellt habe. Die Yucca hat eine Stammhöhe von 23cm, einen Stammumfang von 70cm und Blätter mit einer Länge von etwa 65cm. Sie macht einen extrem guten Eindruck und sieht toll aus: mypalmshop.de kann ich wirklich empfehlen – preislich und qualitativ.
    Am 30.04. sind dann auch endlich kleine Knospen an der Albizia julibrissin und an der Ziziphus jujuba zu erkennen. Außerdem habe ich nun alle Exotenbeete mit dem Zierkies ‚Yellow sun‘ (8-16mm) bedeckt. Auch, wenn es hier sehr unterschiedliche Meinungen zu gibt: ich finde es schön, meinen Pflanzen scheint es zu bekommen und im Garten gibt es weiterhin mehr als genug grün (Rasen) und auch einiges in bunt (Blüten). 🙂
    Bei 2 meiner Warzenkakteen sieht es leider nicht gut aus: der Escobaria missouriensis v. caespitosa im Exotebeet 2 ist definitiv hinüber und auch der Escobaria vivipara im Exotenbeet 1 ist arg braun geworden und sieht trocken aus. Positiv dagegen meine Igelkakteen: der Echinocereus coccineus im Exotenbeet 2 hat inzwischen einige Blütenansätze gebildet.

    Mai 2020

    Am 08.05. pflanze ich eine Nolina hibernica – im Deutschen grünes Bärengras genannt – im Exotenbeet 4 aus. Die Pflanze habe ich für 69€ (+10€ Versand) bei mypalmshop.de gekauft. Sie hat eine Stammhöhe von 10cm, einen Stammumfang von 47cm und Blätter mit einer Länge von etwa 100cm. Leider muss dadurch meine Yucca recurvifolia (Floribunda) x linearifolia ‚Tarantino Ice‘ ein 2. Mal umziehen – zurück ins Exotenbeet 2. Hoffen wir mal, dass sie es überlebt.
    Jetzt gehts Schlag auf Schlag: am 09.05. bekomme ich Post von den Gußmaggs (mit ihrem fantastischen, liebevoll-gestalteten Wüstengarten): 5 Delosperma (‚Banana Joe‘, ‚Burning hearts‘, ‚Hot love‘, ‚Magic Magenta‘ + ‚Wonderful hot‘) – für 3.50€ das Stück – werden im Exotenbeet 3 ausgepflanzt. Und ein Opuntia polyacantha ‚Wibke‘ (Feigenkaktus) für 6.00€, ein Sempervivum arachnoideum (Hauswurz) für 2.50€ + ein Orostachys spinosa ‚Gross‘ (grosse Sternwurz) für 4.00€ werden im Exotenbeet 1 ausgepflanzt. Der Sternwurz ist echt eine Wucht. Außerdem pflanze ich meinen aktuell in Kübelkultur gehaltenen Olea europaea ‚arbequina‘ im Exotenbeet 4 wieder aus. Ich hatte ihn im Frühjahr 2016 bereits einmal im Garten gepflanzt, musste ihn aber im Frühjahr 2017 wieder auspflanzen, da der Olivenbaum im Extrem-Januar 2017 massiv zurückgefroren war. Nun also nach 3 Jahren Kübelkultur ein 2. Versuch…
    Zwischen 12.+16.05. sinken die morgentlichen Temperaturen bei uns nochmal auf 2-5°C. Mancherorts schneit oder friert es sogar. Die Eisheiligen (11.05. Mamertus, 12.05. Pankratius, 13.05. Servatius, 14.05. Bonifatius und 15.05. Sophia) sind wieder extrem pünktlich. Faszinierend, diese Wetterprognose und irgendwie kaum zu glauben…
    Am 12.05. wird nach einer wahren Odyssee (Bestellung: 17.04.) endlich meine Asimina triloba ‚Susquehanna‘ (Peterson Pawpaw) geliefert. Die Indianerbanane hatte ich als 120cm-hohe Pflanze für 70€ (+13€ Versand) bei pflanzenspezl.de bestellt. Geliefert wurde eine 150cm-hohe Pflanze, die trotz der langen Lieferzeit einen sehr guten Eindruck macht. Sie nimmt den Platz der schon vor einigen Wochen entfernten Zierkirsche im Exotenbeet 5 ein. Damit steht sie direkt neben meiner Asimina triloba ‚Sunflower‘, was die Befruchtungschancen + die Ernte hoffentlich ein gutes Stück erhöht. Kurz noch zu Neal Peterson und seinen Pawpaws: Neal ist der wohl bekannteste Indianerbananen-Züchter. Seine Sorten sind definitiv Benchmark. Zur Sorte Susquehanna sagt Neal:

    Ah, my personal favorite. (But everyone has personal favorites.) It is large, extremely few seeds, and firm melting texture. Quite sweet with strong pawpaw flavor.

    Muss man doch haben, oder?
    Am 14.05. blüht eine meiner 2 Clematis – die Clematis ‚Nelly Moser‘.
    Der Nerium oleander sieht immer noch fürchterlich aus. Er bildet zwar Blütenknospen. Diese vertrocknen aber nach kurzer Zeit. Und die Blätter sehen extrem blass aus und vertrocknen ebenfalls von der Blattspitze her. Daher bekommt der Oleander nun Leckerlis aus dem 5-Sterne-Restaurant: ‚Envii Seafeed Xtra‘ (16€ für 1l), ein bioaktiver Seetang-Flüssigdünger. Mal schauen, ob das Zaubermittel den Oleander wieder in die Spur bekommt… Wenn ich schon dabei bin, bekommen andere Exoten ebenfalls etwas von dem guten Zeug ab. Die Trachycarpus fortunei gehen aber leer aus. Erstens hab ich diese die letzten Jahre eh schon genug verzogen und zweitens wachsen die mir inzwischen echt zu schnell über den Kopf.
    So bleiben dieses Frühjahr ein paar Sorgenkinder: neben dem Nerium oleander vorallem der Olea europaea und die 2 Neulinge, die Yucca rigida und der Xanthorrhoea johnsonii. Allen gemein sind die trockenen, blassen Blätter. Inwieweit hier rein der sehr trockene, hochsommerliche Frühling Schuld ist oder es auch mit der neuen Zierkiesabdeckung sämtlicher Beete zu tun hat, kann ich schlecht einschätzen. Nach dem milden Winter ist das auf alle Fälle eher irritierend. Darüber hinaus zicken aktuell auch die umgepflanzten Exoten wie die Yucca rostrata, die Yucca gloriosa, die Yucca recurvifolia, die Yucca recurvifolia (Floribunda) x linearifolia und der Dicksonia antarctica. Es waren dann dieses Frühjahr doch ggf. ein paar Veränderungen zu viel…
    Am 22.05. relativiert sich das mit den Sorgenkindern zum Glück ein stückweit: am Nerium oleander erkenne ich neben Blütenansätzen jetzt auch erste kleine, neue Blätter. Trotzdem spritze ich ihn – wenn auch widerwillig – mit einem Breitband-Fungizid. Es wäre wirklich zu schade, wenn der Oleander nicht durchkommen würde. Auch am Olea europaea entdecke ich massig neue Triebe. Und der Xanthorrhoea johnsonii scheint sich nun endlich etwas zu fangen. Nachdem die letzten Wochen bestimmt 2/3 aller Halme einfach vertrocknet sind, scheint der Grasbaum nun im Stande, die verbliebenen Halme zu versorgen.
    Ende Mai entdecke ich an 2 Zweigen meines Olea europaea weisse Gespinste. Meine anfängliche Vermutung, es könne sich wie die letzten Saisons wieder um den Euphyllura olivina – also den Ölbaumblattfloh – handeln, bestätigt sich aber nicht. Stattdessen sind es Wollläuse. Zunächst schneide ich nur die 2 betroffenen Zweige ab, werde aber weiter beobachten.
    Am Olea europaea bilden sich nun massig neue Blätter. Der Rückschnitt scheint Wirkung zu zeigen. Auch an der Albizia julibrissin erscheinen nun 1. Blatttriebe. 1. Blüten erscheinen an einigen Cactaceae, Delosperma und sämtlichen Passiflora. Am Diospyros kaki zeigt sich eine 1. Frucht. Und auch meine Asimina triloba ‚Sunflower‘ hat 1., wenige Fruchtansätze gebildet.

    Juni 2020

    Nachdem der Nerium oleander seit dem Frühjahr trotz liebevoller Pflege (Bewässerung, Düngung, Entpilzung) sukzessive weiter abbaut (Blätter + Blüten vertrocknen, extrem blasse Blätter), wird er am 06.06. von mir – schweren Herzens – massiv zurückgeschnitten. Nach dem Frühjahr 2017 ist er nun ein 2. Mal völlig blattlos. Ich hoffe inständig, dass er sich nun wieder fängt.
    11.06.: Kassensturz bei meiner Asimina triloba ‚Sunflower‘: von gerade einmal 20 Blüten haben 4 Blüten sage und schreibe 9 Fruchtansätze gebildet (letzte Saison haben von 150 Blüten 78 Blüten 238 Fruchtansätze gebildet: chronologisches Wachstum meiner Indianerbananen). Das Jahr war aber auch bislang sehr seltsam: der Winter war eher ein Herbst, dann im Febuar / März fast sommerlich, dann 2x winterliche Spätfröste im April und nu seit Mitte Mai bis Mitte Juni wieder eher Herbstwetter. Die Spätfröste haben den Großteil der Blüten gekillt und sind daher wesentlich für die extrem geringe Fruchtbildung verantwortlich. Traurig!
    Heute habe ich eine interessante Beobachtung an meinen 2 Musa basjoo gemacht: obwohl sich die Scheinstamm-Höhen der 2 Faserbananen im Frühjahr um etwa 80cm unterschieden, sind die Scheinstämme nun fast gleich hoch (siehe auch: Ja kommts denn nur auf die Länge an?).
    Leider haben es einige letzten Sommer gepflanzte Kakteen nicht überlebt. Konkret: alle 3 Escobaria, also der Escobaria vivipara, der Escobaria sneedii ssp. leei und der Escobaria missouriensis im Exotenbeet 1 sowie der Echinocereus triglochidiatus f. inermis im Exotenbeet 2. Escobaria sind womöglich ohne Nässeschutz bei uns einfach nicht geeignet. Auch mein Versuch mit der sehr kleinen Jubaea chilensis hat leider nicht funktioniert.
    Nachdem es gestern Nacht massiv geregnet hat, liegen einige Jung-Bäume schier platt auf dem Boden: den Diospyros kaki richte ich auf und befestige ihn wieder an seinem Stützpfahl. Auch der Eucalyptus neglecta und der Eucalyptus pauciflora ‚Mount bogong‘ liegen nach dem Regen platt auf dem Boden – nachdem sie sich zum wiederholten Mal aufgrund der großen Zweige- + Blattmasse vom Stützphahl losgerissen haben. Seit ihrer Auspflanzung 2018 durften sie wachsen, wie sie wollten. Entsprechend haben beide jeweils etwa 5 gleichberechtigte Triebe gebildet, aber noch keinen kräftigen Haupttrieb / Stamm. Ohne den Stützpfahl können sie sich aktuell noch nicht selber halten. Heute hat die ‚Kindergarten‘-Zeit daher für meine 2 Eukalyptus ein Ende: die Triebe werden auf einen Leittrieb reduziert (Erziehungsschnitt).
    16.06.: die ersten Passiflora blühen, sowohl blaue als auch weisse (‚Constance Elliot‘).
    So schnell mag ich dann doch nicht aufgeben mit meinen Kakteenversuchen: am 20.06. bestelle ich erneut einen Escobaria sneedii ssp. leei. Ich liebe diesen Kaktus einfach. Dieses Mal habe ich allerdings ein etwas größeres Exemplar bestellt. Kostenpunkt: stolze 20€ (+ 7€ Versand). Puuh! eBay-Verkäufer: ‚Kakteentraumgumbsi‘ (Sonja Gumbsheimer aus Konstanz). Die Kakteen-Gruppe soll mehr als 20 Köpfe mit Blütenansätzen haben, aus eigener Anzucht stammen und 9 Jahre alt sein. Das klingt zumindest ganz gut! Außerdem habe ich bei Kakteen-Garten folgendes bestellt: einen Maihuenia poeppigii ‚Volcan Antuco‘ (7€; 9cm), eine Opuntia macrohitza ‚Apricot‘ (6€; 9cm) und noch einen Escobaria sneedii ssp. leei (6€; 9cm) – sicher ist sicher. Der Kakteen-Garten hat ebenfalls 7€ Versand und 5€ Mindermengenzuschlag berechnet. Auch das finde ich… naja. Bei Uhlig Kakteen bestelle ich: einen Escobaria vivipara ‚LZ 392 v. arizonica Fishlake Mountains‘ (9.50€; 4-5cm), einen Pediocactus simpsonii (16€; 5cm) und eine Agave neomexicana ‚LZ 2081 Guadalupe Mountain Range‘ (19€; 10-15cm). Hier durfte ich noch 7.50€ Versand draufzahlen. Und schließlich bestelle ich wieder mal bei meinem Lieblings-Online-Handel mypalmshop.de und zwar: eine weitere Yucca rigida 46€; Stammhöhe: 5-15cm) und eine Pachypodium rutenbergianum (Madagaskarpalme) für 15€, etwa 30cm groß. Verpackung und Versand für knapp 10€. Fair! Die Madagaskarpalme ist i.ü. keine Palme, sondern gehört zur Familie der Hundsgiftgewächse (Apocynaceae), wo z.B. auch der Nerium oleander zugehört. Summa sumarum starte ich hier einige Pflanzversuche, die schonmal in die Hose gingen…
    Sehr fix: bereits am 23.06. kommt die Sendung von Sonja Gumbsheimer gut verpackt unversehrt an. 1 Tag später trudelt auch die Bestellung von Kakteen-Garten ein. Eine Sukkulente (keine Ahnung) wird gratis dazugelegt. Nett! Auch mypalmshop.de ist gewohnt schnell.
    Im Exotenbeet 1 wird der Maihuenia poeppigii ‚Volcan Antuco‘ und der größere Escobaria sneedii ssp. leei ausgepflanzt. Im Exotenbeet 2 wird der kleinere Escobaria sneedii ssp. leei und der Feigenkaktus Opuntia macrohitza ‚Apricot‘ ausgepflanzt. Das Experiment Pachypodium rutenbergianum landet im Exotenbeet 3. Und die Yucca rigida wird ins Exotenbeet 4 gepflanzt.
    Ende Juni blüht nun auch endlich der Olea europaea. Am Diospyros kaki hängen 2 Fruchtansätze, an der Asimina triloba ‚Sunflower‘ leider nur noch einer. Die Albizia julibrissin ist inzwischen schön belaubt. Am Nerium oleander haben sich nach dem Rückschnitt viele neue Blatttriebe entwickelt. Und am Dicksonia antarctica entrollen gerade die 2 ersten Wedel.

    Juli 2020

    Der Phyllostachys Vivax Aureocaulis schiebt dieses Jahr viele, sehr dicke neue Sprosse. Dem Nerium oleander scheint der radikale Rückschnitt gut getan zu haben: es bilden sich viele, neue Blätter, die wieder schön saftig-grün aussehen. Und am Diospyros kaki bilden sich nun deutlich 2 Früchte.
    Lange hats gedauert – am 08.07. kommt endlich meine – gut verpackte!!! – Lieferung von Uhlig Kakteen an. Alle 3 Pflanzen befinden sich in einem guten Zustand und werden direkt im Exotenbeet 1 ausgepflanzt: ein Escobaria vivipara ‚LZ 392 v. arizonica Fishlake Mountains‘, ein Pediocactus simpsonii + eine Agave neomexicana ‚LZ 2081 Guadalupe Mountain Range‘. Die Kakteen sehen sich i.ü. bis auf die Farbe der Dornen sehr ähnlich.
    Die Passiflora geben dieses Jahr i.ü. richtig Gas: obwohl jede Blüte nur 1 Tag blüht, haben wir jeden Tag zwischen 10 und 15 geöffnete Blüten. Herrlich!
    Anfang des Monats führe ich eine Vermessung meiner 4 Trachycarpus fortunei durch. Bei ID4 handelt es sich um eine Trachycarpus wagnerianus. Die Zahlen in Klammern stellen die Veränderung ggü. Oktober 2019 dar:

    ID Auspflanzung Stammhöhe #neue Wedel
    1 2014 180cm
    (+10)
    6
    2 2015 150cm
    (+10)
    6
    3 2015 182cm
    (+2)
    5
    4 2017 11cm
    (=)
    2

    Das Wachstum der Trachycarpus fortunei ist damit ggü. den letzten 2 Saisons – trotz eines sehr milden Winters – massiv geringer. Schuld ist vermutlich der bislang recht überschaubare Sommer im Mai / Juni.
    Beim Nerium oleander haben sich aktuell 2 ‚Monster‘-Blätter mit einer Länge von knapp 20cm gebildet. Verrückte Natur! Der Dicksonia antarctica bildet inzwischen den 3. und 4. Wedel nach seiner Umpflanzung. Klasse! Und bei den Passiflora blüht nun neben der klassischen blauen ‚Caerulea‘ und der weissen ‚Constance Elliot‘ auch die hellblaue ‚Robin‘.
    Ende Juli entdecke ich erste Blüten an meiner Ziziphus jujuba.
    Und dann habe ich ein Erlebnis der besonderen Art: ich schneide einige Halme meines Phyllostachys Vivax Aureocaulis ab und platziere die abgeschnittenen Halme auf dem Rasen. Plötzlich höre ich es knistern. Erst denke ich an Regen (tuts aber nicht), dann an Feuer, bis ich feststelle: das kommt direkt von den abgeschnittenen Halmen. Gibts doch gar nicht. Als würden sie kokeln. Eine Internet-Recherche ergibt: das kommt offenbar von den Hüllblättern. Durch Temperatur- + Luftfeuchtigkeitsunterschiede entstehen Spannungen in den Blättern, die zu einem Knistern + Knacken führen. Echt verrückt und kaum zu glauben!
    Ende Juli gibts dann noch ein paar schöne Überraschungen: meine Passiflora haben 1. Früchte (aktuell 5) produziert. Meine Ziziphus jujuba hat Unmengen an Blütenknospen und 1. offene Blüten gebildet. Und – Surprise! Surprise! – an meinen Akebia quinata entdecke ich erstmals 2 kleine Gurken.
    Am 30.07. überrascht uns unsere Nachbarin auf der Westseite: sie lässt einen Minimum 50 Jahre alten Baum mit einer Höhe von über 15m und einem Stammdurchmesser von etwa 50cm fällen. Der Baum hat uns im Sommer im hinteren Teil des Grundstücks immer die letzten 1-2 Sonnenstunden vor dem Sonnenuntergang ‚geklaut‘. Exotenbeet 4+5 werden davon massiv profitieren. Und unser geplantes Poolprojekt bekommt weitere Nahrung… 🙂

    August 2020

    In letzter Zeit bin ich wieder vermehrt auf Artikel gestoßen, wonach exotische Pflanzen unseren Insekten im Gegensatz zu einheimischen Pflanzen nur unzureichend als Futterstätte dienen. Heute habe ich wieder massig Bienen beobachtet, wie sie unsere blühenden Passiflora und die Ziziphus jujuba okkupiert haben. Es hat ihnen ganz offensichtlich gemundet…
    An einer meiner Musa basjoo habe ich ein paar ältere Wedel abgeschnitten. I.d.R. ’suppt‘ die Schnittstelle danach immer eine gewisse Zeit. Dieses Mal tritt allerdings dickflüssiger Glibber aus. Ob das auch mit den aktuell extrem hohen Temperaturen (>35°C) zu tun hat, ist mir nicht ganz klar. Fakt ist, dass es bei Faserbananen etwa ab Temperaturen von 45°C zu irreversibler Eiweissgerinnung und zum Aufplatzen der Zellen kommen kann.
    I.ü.: nachdem ich die letzten Wochen mehrfach über das Klima 2020 geschimpft habe, nun auch mal ein paar Lichtblicke: die Passiflora und die Ziziphus jujuba sind übervoll mit Blüten. Mein Wein trägt dieses Jahr soviele Trauben wie noch nie. Mein Nerium oleander hat sich nach dem radikalen Rückschnitt fantastisch entwickelt. Die Yuccas und der Dicksonia antarctica haben den Umsetzen sehr gut überstanden. Und der Xanthorrhoea johnsonii scheint sich auch so langsam zu etablieren.
    Anfang August haben sich nun auch erste Hibiscus syriacus Blüten geöffnet. Und mein älterer Olea europaea bekommt wieder mal 1. gelbe Blätter. Ob es am Starkregen der letzten 2 Tage lag?
    So – festhalten: am 05.08.20 entdecke ich einen kleinen Trachycarpus fortunei-Sämling. Meine 1. in München gezeugte und gekeimte Hanfpalme. Im Frühjahr 2020 hatte ich einige Früchte meiner weiblichen Hanfpalme unbehandelt im Exotenbeet 4 in der Erde verbuddelt und nu ist die 1. gekeimt. Juhu!!!
    Am 08./09.08. wirft mein Disopyros kaki seine 2 Früchte ab. Die Früchte hatten einen Durchmesser von etwa 2cm.
    Ich bleibe dabei: Escobaria sind weitaus nässeempfindlicher als Opuntia oder Echinocereus. Mein erst diese Saison gepflanzter Escobaria sneedii ssp. leei im Exotenbeet 2 ist von den Wurzeln her vergammelt. Den wieder mal extrem regenreichen Sommer hat er leider nicht verkraftet.
    Mitte August haben sich erste stecknadel-große Früchte an der Ziziphus jujuba gebildet. Ob dass noch zum Ausreifen reicht, darf bezweifelt werden.

    September 2020

    Anfang September, schon gibt es erste Nächte im einstelligen Temperaturbereich. Die ersten Früchte an den Passiflora haben sich inzwischen quietsch-orange gefärbt, während die Früchte der Ziziphus jujuba noch weit von ihrer Endgröße entfernt sind. Bei meinen Trachycarpus fortunei habe ich – aus optischen Gründen und als Winter-Vorgriff – die Wedel jeweils massiv reduziert. Wachstumsgeschwindigkeit ist mir bei meinen Palmen nicht mehr wichtig. Im Gegenteil! Mein Phyllostachys Vivax Aureocaulis ist i.ü. diese Saison richtig geschossen: etwa 4m hoch und ein Halm-Durchmesser von etwa 2.5cm.
    Ein anderes Thema bewegt mich: neben meiner großen Yucca rostrata im Exotenbeet 2 sind im Laufe des Sommers 2 Keimlinge gesprießt. Nachdem ich anfangs dachte, dass es sich um Lilien, Gladiolen o.ä. handelt, bin ich inzwischen der Meinung, es könnten womöglich wirklich 2 neue Yucca rostrata sein, eingeschleppt bei Pflanzung der großen Yucca rostrata im Frühjahr 2019. Vorallem die leicht gezahnten Blattränder und die rauen Blattoberflächen deuten doch stark auf eine Yucca hin. Ich werde es weiter beobachten. Gibt es eigentlich Yucca rostrata-Tuffs oder sollte ich die 3 Yuccas besser trennen?
    Die Passiflora bilden im übrigen auch Mitte September immer noch neue Knospen, Blüten + Früchte. Nicht nur die Bienen freuts! So langsam sind die ersten Früchte orangefarben und reif. Und die knallroten glitschigen Samen im Inneren schmecken recht erfrischend und – wie ich finde – besser als ihr (fader) Ruf.
    Da das Wetter inzwischen herbstlich nass-kalt ist (Tiefsttemperaturen dieses Wochenende gerade noch +4°C), bekommen meine besonders nässeempfindlichen Exoten am 26.09. schon mal einen Wurzelschutz, und zwar meine 2 Dasylirion, die Nolina hibernica und der Xanthorrhoea johnsonii. I.ü.: diese Saison werde ich erstmals meinen Winterschutz 2020/21 vom Aufbau bis zum Abbau mit-dokumentieren.
    Und einen hab ich noch: bei eBay-Kleinanzeigen finde ich zufällig 2 Xanthorrhoea preissii für jeweils 8,-€ (+ 5€ Versand). Dieser Grasbaum stammt urspünglich aus dem Südwesten Australiens und verträgt leichten Frost (etwa -7°C). Laut Auskunft des Verkäufers (sachsenpalmen.de) hat dieser sie wiederum in den Niederlanden erstanden. Beide sind selbstredend noch stammlos. Für den Preis muss ich die einfach nehmen!

    Oktober 2020

    03.10.20: ein kleines Jubiläum – genau vor 10 Jahren haben wir den Schritt von einer Mietwohnung im Herzen Münchens (Glockenbachviertel) in unser neues Heim etwas außerhalb im Münchner Südosten gewagt. Ich würde es jederzeit wieder so tun. Wir sind rundum glücklich! 🙂
    Am 04.10. führe ich wieder meine jährliche Palmenvermessung durch. In Summe sind die Trachycarpus fortunei diese Saison schlecht gewachsen. Am besten gewachsen ist meine bis dato eher langsame männliche Hanfpalme im Exotenbeet 1. Und meine Wagnerpalme im Exotenbeet 4 scheint diese Saison entschieden zu haben, doch noch irgendwann erwachsen werden zu wollen. Die Blätter sind nu ein ganzes Stück größer geworden.
    Am 05.10. gehts weiter mit meinen Winterschutz-Vorbereitungen: alle Yuccas (bis auf die 2 recurvifolia und die kleinere gloriosa) bekommen einen Wurzelschutz. Außerdem wird allen Yuccas + Cactaceae, der Nolina hibernica, den Dasylirion + dem Xanthorrhoea johnsonii profilaktisch ein Breitband-Pilzmittel (‚Compo Duaxo Universal Pilz-frei‘) verabreicht. Und bei meinem Wein ernte ich die letzten Trauben und schneide ihn schon mal zurück.
    Am Wochenende 10.-11.10. bekommen meine Cactaceae und meine Agave neomexicana jeweils 1 Dach über den Kopf. Außerdem bekommen meine Yuccas kleine Campingtischchen als Dach über den Kopf.
    Am 18.10. bemerke ich, dass die Früchte der Akebia quinata nun hellgrün / gelb und weit aufgeplatzt sind. Offenbar sind sie reif. Sie sind etwa 7cm lang und innen befindet sich das mit einem weissen Gewebe umgebene dunkle Fruchtfleisch. Der Geschmackstest ist weniger toll: die Früchte schmecken mir nicht und hinterlassen selbst nach 1h noch eine unangenehme Schärfe am Gaumen.
    Am 20.10. hat es morgens nur noch 1°C. Der Xanthorrhoea johnsonii scheint unbeeindruckt: die Grashalme sehen noch gut aus. Auch die Blätter des Dicksonia antarctica und der Musa basjoo machen noch einen guten Eindruck.
    Die Blätter der Asimina triloba haben sich derweil wunderschön knall-gelb verfärbt. Und die Blätter der Musa basjoo, der Ziziphus jujuba und des Xanthorrhoea johnsonii sind hellgrün.

    November 2020

    Das wunderschöne November-Wochenende am 07./08.11. nutze ich, um die Winterschutz-Vorbereitungen abzuschließen. Bis auf Kleinigkeiten bin ich fertig. Der Rest des Winterschutzes wird erst ‚just-in-time‘ erledigt, um die Pflanzen nicht zu früh dick-verpackt unnötigerweise zu stressen. Erstmals werde ich diese Saison mein Winterschutz-Programm gesondert dokumentieren.
    I.ü.: nachdem die Frontscheiben der Autos heute Morgen leicht gefroren waren, sind die jüngeren Wedel des Dicksonia antarctica erforen. An der Asimina triloba + am Diospyros kaki fallen die letzten Blätter. Auch die Albizia julibrissin lässt nun merklich die inzwischen gelben Blätter fallen. Die Poncirus trifoliata und die Ziziphus jujuba sind dagegen noch etwas hinten dran: ihre Blätter sind zwar inzwischen auch gelblich-grün, aber noch nahezu vollzählig.
    Jetzt wirds dann bald ernst mit dem Winter: am 21.11. morgens soll es bei uns etwa -3°C haben. Und auch die darauffolgenden Nächste bewegen sich die morgentlichen Temperaturen um den Gefrierpunkt.
    Am 22.11. gibts den 3. Vorgriff (neben den 2 kleinen Hanfpalmen) für die neue Saison: eine Agave ovatifolia ‚Iced Heart‘ für 37€ (inkl. Versand). Die Agave macht einen klasse Eindruck. Die Blätter sind bis zu 20cm lang, die Agave hat einen Durchmesser von etwa 35cm. Der Preis ist bei der Größe wirklich angemessen. Laut Beschreibung des Verkäufers (‚karibikpalmen‘ über eBay) hat die Agave i.ü. eine Frosthärte von etwa -16°C.

    Dezember 2020

    Auch Anfang Dezember ist es weiterhin frostig: tagsüber knapp über dem Gefrierpunkt und nachts immer etwa -5°C. Und am 01.12. schneit es dann auch das erste Mal ganz leicht.
    Nachdem der ganze Dezember mit Nacht-Temperaturen zwischen 0 und -8°C recht frostig war, verlagert man seine Aktivitäten halt nach innen: von der Passiflora caerulaea habe ich einige Stecklinge im Wasser bewurzelt. Außerdem habe ich im Herbst aus den Früchten einige Samen gesät. Aus einem der Samen ist derweil eine etwa 10cm große Pflanze geworden.

    Januar 2021

    Bislang hat sich der Frost diesen Winter im 1-stelligen Bereich bewegt. Hoffen wir mal, dass es so weitergeht…
    Ende Januar lässt sich festhalten: bislang war der Winter sehr zyklisch. Auf viel Schnee folgten ein paar Tage (Dauer-) Frost. Anschließend taute es, um dann von vorne zu veginnen: Schnee, Frost, Tauwetter. Die Tiefsttemperaturen hielten sich mit -12° bislang im Rahmen, aber der sehr feuchte Winter und die Dauerfrost-Phasen machen mir schon etwas Sorgen.
    Auch, wenn es für ein Fazit noch viel zu früh ist, fällt schon jetzt auf: gerade meine mediterranen Pflanzen – vorallem die 2 Olea europaea + der Nerium oleander – kämpfen wieder mal gegen die Frosttrocknis an. Bei meinen Cactaceae + der Agave scheint sich der Wurzel- + Regenschutz dagegen bezahlt zu machen. Aktuell kommen sie mit dem Wetter ganz gut klar. Meine Yuccas sehen auch ganz gut aus, selbst die ohne Nässeschutz. Und das Wichtigste: mein Xanthorrhoea johnsonii fühlt sich – bis auf ein paar abgefrorene Halmspitzen – im dunklen Styropor-Schutzbau offenbar recht wohl. Vielleicht braucht er aber nächste Saison einen etwas größeren Schutzbau.
    Am 30.01. entdecke ich die 1. offene Blüte an meiner Chimonanthus praecox.
    So, und nun gibt es (nach den 2 Hanfpalmen und der Agave ovatifolia) einen 4. Vorgriff für das Frühjahr: bei Kiril Donov und seinem Palm Center of Bulgaria, dem botanischen Garten in Plovdiv, bestelle ich einen kleinen Olea europaea ‚Elit-5‘ für knapp 10€ (+ etwa 19€ Versand). Die Olivenbaum-Sorte gilt mit einer Frosthärte von -18°C als eine der frosthärtesten Olivenbaumsorten. Lassen wir uns mal überraschen… Die Pflanze kommt i.ü. absolut liebevoll + professionell verpackt bei mir an. Da geht einem echt das Herz auf!
    Desweiteren hatte ich vor ein paar Wochen eine handvoll Trachycarpus fortunei-Samen bei mir im Wohnzimmer in einem kleinen Pflanztopf gepflanzt. Nachdem bereits einige eine 1. Wurzel gebildet haben, streckt heute der 1. Hanfpalmen-Keimling einen zarten weissen Trieb aus dem Boden.

    Februar 2021

    Nachdem es die letzten Tage im Nordosten Deutschlands 2-stellige Fröste hatte, hat es bei uns Anfang Februar stabile Temperaturen über 0°. Grund genug, dass ich meine Exoten am 05.02. erstmal im großen Stile vom Winterschutz befreie. Und am 06.02. mittags grille ich dann erstmal an. Kein Scherz! Ok, es hat nur etwa 5° mittags, erhöht aber trotzdem die Vorfreude auf den Frühling. 🙂 Aber: die Wetterlage ist auch bei uns leider nicht verlässlich stabil. Während die Wetterprognosen für nächste Woche gestern noch bei etwa -7°C lagen, prognostiziert Kachelmann bei uns nun für nächsten Samstag (13.02.) auch -20°C. Ich werde verrückt. Also: alles wieder eingepackt! 🙁
    Und schon gehts weiter: Vorgriff No. 5 für die nächste Saison – einen 2. Dicksonia antarctica, bestellt beim Palmenmann – Thomas Knappe. Preis: 249€ (Stammhöhe laut Angebot 90-100cm) + 40€ Versandkosten. Der Palmenmann sitzt ja in Castrop-Rauxel, in unmittelbarer Nähe zu Dortmund, wo ich jahrelang gelebt + studiert habe und wo mein Herz immer noch vergraben liegt. Mein geliebtes Westfalen!
    Die Pachypodium rutenbergianum (Madagaskarpalme) macht mir große Sorgen. Die Blätter und auch der Kopf scheinen etwas gammelig. Keine Ahnung, ob der Frost, die Boden-Feuchtigkeit oder die Dunkelüberwinterung das Problem ist.

    Meine Saison-Erkenntnisse

    1. Manche Pflanzen (Olea europaea, Nerium oleander, …) scheinen mit Spätfrösten vorallem dann Probleme zu haben, wenn der Vegetationsbeginn (GTS200) sehr früh und der Frost sehr spät auftritt, wenn die 2 Ereignisse also zeitlich weit auseinander liegen.
    2. Man sollte Cactaceae nicht zu früh auspflanzen, da sie in dem Zustand vorallem im Winter sehr gefährdet sind.
    3. Escobaria (Warzenkakteen) scheinen im Winter doch ein ganzes Stück feuchtigkeitsempfindlicher zu sein als Feigen- (Opuntia) + Igelkakteen (Echinocereus).
    4. Entgegen der landläufigen Meinung spielt es für das Wachstum von Musa basjoo womöglich kaum eine Rolle, inwieweit man die Scheinstämme im vorherigen Winter stark zurückgeschnitten hat oder nicht.
    5. Keine völlige Überraschung, aber es wurde mir trotzdem diese Saison nochmal vor Augen geführt: es macht Sinn, Pflanzen nach ihren Standortbedürfnissen (insbesondere sonnig / halbschattig / schattig) zu pflanzen. Meine im Exotenbeet 3 nun sonnig gepflanzten Yuccas und mein nun schattig gepflanzter Dicksonia antarctica explodieren förmlich.
    6. Gut zu wissen: die Passiflora caerulea lässt sich sowohl vegetativ als auch generativ sehr einfach vermehren. Sollte es mal einen sehr strengen Winter haben, den die Mutterpflanze draussen nicht überlebt, kann man so für Nachfolger sorgen.