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Unser Exotengarten feiert 10. Geburtstag Mein Münchner Exotengarten 500m über NN

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    Am 27.04.2021 feiert unser Exotengarten seinen 10. Geburtstag. Zeit für einen kurzen Rückblick…

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    Exotengarten: 10 Jahre
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    Exotengarten: 10 Jahre
    Exotengarten: 10 Jahre
    Exotengarten: 10 Jahre
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    Chronologie

    Angefangen hat alles mit dem Hauskauf im Herbst 2010 und der Neugestaltung unseres Gartens im darauffolgenden Frühjahr 2011. Am 27.04.2011 war die Neugestaltung abgeschlossen. Die Geburtsstunde unseres Exotengartens!
    Als ich vor 10 Jahren meine ersten Exoten im Garten pflanzte, fand ich das zwar spannend, hätte aber nie + nimmer für möglich gehalten, dass mich das Exotenfieber einmal derart nachhaltig packen würde. Inzwischen besteht unser Garten zu über 90% aus exotischen Pflanzen und darf daher mit Fug + Recht als Exotengarten bezeichnet werden (siehe auch: chronologische Bepflanzung, chronologischer Pflanzenbestand + Chronologie meines Exotengartens).
    Exotengarten-Saison 2011/12
    Zur Neugestaltung unseres Gartens hatten wir im Frühjahr 2011 ein Gartenbauunternehmen beauftragt. Da wir dem Unternehmen bei der Gestaltung mehr oder weniger freie Hand ließen, wurde der Garten zunächst sehr klassisch (mit Zierkirsche, Flieder, etc.) bepflanzt. Ein paar wenige Pflanzen konnten wir dabei aus dem alten Garten in den neuen hinüber retten: einen Fargesia Spez. Jiuzhaigou (Garten-Bambus), einen Acer palmatum ‚atropurpureum‘ (japanischer Blutfächerahorn) und eine Spiraea japonica ‚Firelight‘ (Zwerg-Goldspiere) . Außerdem ließen wir eine Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘ (Harlekinweide) pflanzen, die wir in einem Gartencenter entdeckt hatten. So startete unser Exotengarten am 27.04.2011 zunächst als typisch-deutscher Garten – mit 4 ersten asiatischen Exoten.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2011/12
    Exotengarten-Saison 2012/13
    In der 2. Saison hielten wir uns mit weiterer Bepflanzung zurück. Klar, der Garten war frisch angelegt. Wer stellt da nach 1 Jahr schon wieder alles auf den Kopf? Trotzdem war 2012 vermutlich die Initialzündung für meine spätere Exotenleidenschaft. Ausschlaggebend war der Online-Kauf einer Magnolia ‚Genie‘. Ich hatte die Magnolie zufällig im Internet gefunden und war ganz fasziniert von ihren außergewöhnlichen purpurfarbenen Blüten. Keine stink-normale Tulpen- oder Stern-Magnolie, sondern eine Sorte, die definitiv nicht jeder hatte. Das gefiel mir. Mein Pflanzen-Kompass war damit auf außergewöhnliche Pflanzen geeicht.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2012/13
    Exotengarten-Saison 2013/14
    In der 3. Saison folgte dann auch mein 1. richtiger Exot: eine Asimina triloba ‚Sunflower‘ – eine Indianerbanane. Diese steht noch heute in meinem Garten und ist inzwischen mein standort-ältester Exot.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2013/14
    Exotengarten-Saison 2014/15
    In der 4. Saison zog meine 1. Palme im Garten ein. Ich hatte herausgefunden, dass wir in München mit ‚Palme per Paket‘ einen sehr kompetenten Exotenhandel vor Ort haben. Nachdem ich mich im Internet schlau gemacht hatte, war klar: es muss eine Trachycarpus fortunei (chinesische Hanfpalme) sein. Also hingefahren, eine Hanfpalme mit etwa 40cm Stammhöhe für stolze 150€ gekauft, ins Auto gepackt und direkt im Garten-Eingangsbereich ausgepflanzt. Wow!
    Es folgte in der selben Saison u.a. meine 1. Musa basjoo (japanische Faserbanane), ein Diospyros kaki (Kakibaum), eine Chimonanthus praecox (chinesische Winterblüte) und eine Ziziphus jujuba (chinesische Dattel). In Summe wohnten nun 14 Exoten in meinem Garten. Erstmals musste ich mich im Winter 2014 dann auch tiefgreifend mit dem Thema Winterschutz auseinandersetzen. Und im Frühjahr 2015 konnte ich voller Stolz vermelden, dass alles bestens überlebt hatte.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2014/15
    Exotengarten-Saison 2015/16
    Die 5. Saison stand vorallem unter dem Motto ‚mehr davon‘: aus 1 Trachycarpus fortunei wurden 3, aus 1 Musa basjoo wurden 2.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2015/16
    Exotengarten-Saison 2016/17
    In der 6. Saison konnte ich mit in Summe 27 Exoten die Exoten-Anzahl innerhalb von 2 Jahren verdoppeln. Kaum zu glauben, aber erst in dieser Saison entdeckte ich stammbildende Yuccas für mich. Auch der 1. Kaktus (Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘) fand erst jetzt den Weg in meinen Garten. Der Anteil amerikanischer Pflanzen holte nun ggü. den asiatischen Pflanzen stetig auf. Im Frühling 2017 hatte ich dann auch meinen 1. Verlust zu beklagen: eine dick mit Luftpolsterfolie eingepackte, völlig-falsch geschützte Musa basjoo hatte es leider nicht geschafft. Nachdem es jahrelang perfekt lief, hatte mir der extrem frostige Januar 2017 nun die Grenzen aufgezeigt. Gut so!
    Bericht: Exotengarten-Saison 2016/17
    Exotengarten-Saison 2017/18
    In der 7. Saison folgte der 1. Olivenbaum (Olea europaea ‚arbequina‘), der 1. Eukalyptus (Eucalyptus gunnii ), der 1. Baumfarn (Dicksonia antarctica) und die 1. Agave (Agave parryi subsp. parryi), die den 1. Winter aber leider nicht überlebt hat.
    Auf den bitterkalten Januar 2017 folgte der vermutlich schönste Sommer im 1. Exotengarten-Jahrzehnt.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2017/18
    Exotengarten-Saison 2018/19
    Und in der 8. Saison folgte der 1. Rauschopf (Dasylirion wheeleri) + die 1. Bitterzitrone (Poncirus Trifoliata).
    Die Saison entwickelte sich klimatisch in Summe zu einer absoluten Traumsaison.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2018/19
    Exotengarten-Saison 2019/20
    Die 9. Saison stand ganz im Zeichen der Kakteen – leider mit sehr wechselhaftem Erfolg. Einiges ging gut. Anderes leider gar nicht.
    Bericht: Exotengarten-Saison 2019/20
    Exotengarten-Saison 2020/21
    In der 10. Saison pflanzte ich u.a. meinen 1. Nolina hibernica (grünes Bärengras) und – Chapeau! – meinen 1. australischen Grasbaum – einen Xanthorrhoea johnsonii. Außerdem startete ich einen 2. Agaven-Versuch – eine Agave neomexicana ‚LZ 2081 Guadalupe Mountain Range‘. Beim Winterschutz ging ich dieses Mal ganz bewusst andere Wege. Mein Ziel war es, den Aufwand stark zu minimieren. Immerhin hatte ich inzwischen 52 Exoten im Garten, die im Winter (neben meiner Arbeit und sonstigen Hobbies) gehegt + gepflegt werden wollten. Leider gab es nach dem Januar 2017 nun mit dem Februar 2021 den 2. richtig heftigen Winter…
    Und im Februar 2021 meldete sich dann auch noch der bayrische Rundfunk bei mir, weil sie für die Gartensendung ‚Querbeet‘ einen kleinen 6-Minuten-Beitrag über die Auswinterung exotischer Pflanzen in meinem Garten drehen wollten. Der Dreh erfolgte am 03.03. Und am 05.04.21 erfolgte die Ausstrahlung. Was für ein Ereignis just zum 10. Geburtstag des Exotengartens!
    Bericht: Exotengarten-Saison 2020/21

    Zahlen, Daten, Fakten

    In Summe habe ich seit 2011 73 Exoten (plus Kleinpflanzen wie Passiflora, Mittagsblumen etc.) in meinem Garten ausgepflanzt.
    15 der Exoten haben es leider nicht überlebt:
    Pflanzenfamilie Pflanze 11/12 12/13 13/14 14/15 15/16 16/17 17/18 18/19 19/20 20/21 Ursache
    Apocynaceae Pachypodium rutenbergianum x kein ausreichender Frost- + Nässeschutz
    Asparagaceae Agave parryi subsp. parryi x kein ausreichender Nässeschutz
    Cactaceae Echinocereus triglochidiatus f. inermis x kein ausreichender Nässeschutz
    Echinocereus viridiflorus x kein ausreichender Nässeschutz
    Escobaria missouriensis x kein ausreichender Nässeschutz
    Escobaria missouriensis v. caespitosa x kein ausreichender Nässeschutz
    Escobaria sneedii ssp. leei x kein ausreichender Nässeschutz
    Escobaria sneedii ssp. leei x kein ausreichender Nässeschutz
    Escobaria vivipara x kein ausreichender Nässeschutz
    Opuntia fragilis ‚Freiburg‘ x kein ausreichender Nässeschutz
    Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ x kein ausreichender Nässeschutz
    Pediocactus simpsonii ex colorado x kein ausreichender Nässeschutz
    Magnoliaceae Magnolia ‚Genie‘ x zu oft umgepflanzt
    Musaceae Musa basjoo x keine ausreichende Belüftung
    Myrtaceae Eucalyptus gunnii x kein ausreichender Frostschutz
    Meine standort-ältesten Exoten sind die Salix integra ‚Hakuro Nishiki‘ sowie der Fargesia Spez. Jiuzhaigou und der Acer palmatum ‚atropurpureum‘ (die aber beide in der 10. Saison aus Platzgründen weichen mussten).
    Nachdem der Exotengarten 2011 zu 100% aus asiatischen Exoten bestand, sind 2021 nur noch 37% Asiaten, dafür aber 50% Nord-Amerikaner, 8% Australier, 4% Süd-Amerikaner und 2% Süd-Europäer. Wahrlich ein kleines Arboretum!

    Größte Herausforderung

    Die größte Herausforderung war sicher der Januar 2017 mit einer Tiefsttemperatur von -17°, mit 70 Frosttagen, 30 Dauerfrosttagen, 10 Strengfrosttagen und einer etwa 10-tägigen Dauerfrostphase, nächtlich fast durchgängig mit Strengfrost unter -13°C. Der kälteste Januar seit 30 Jahren (vgl.: Chronologische Klimadaten)!
    Auch der Februar 2021 hatte es in sich mit Tiefsttemperaturen bis -18° und einer Dauerfrostphase von 5 Tagen.

    Größte Freude

    Meine Trachycarpus fortunei haben mich immer wieder aufs Neue euphorisiert: die 1. ausgepflanzte Palme, die 1. erfolgreiche Überwinterung, die 1. Blüte und fie 1. Früchte.

    Ähnlich emotionalisiert hat mich meine Asimina triloba ‚Sunflower‘ mit ihren ersten Früchten. Ich glaube, ich habe noch nie so leckere Früchte gegessen. Um etwas länger etwas von den Früchten zu haben, haben wir sie dann zu leckerer Marmelade verarbeitet. Yummy!
    Und dann trug ich einen lang-gehegten Traum in mir: ich wollte irgendwann meinen absoluten Lieblingsbaum – einen Xanthorrhoea johnsonii (ausgralischer Grasbaum) – im Garten pflanzen. Das scheitert i.d.R. schon daran, dass Australien seit Jahren einen Export-Stop auf den Baum verhängt hat und man Grasbäume daher gar nicht kaufen kann. Per Zufall bin ich dann aber im Frühjahr 2020 doch an einen Grasbaum gekommen. Die Freude war riesig und direkt mit der Sorge verbunden, wie ich diesen – im Garten ausgepflanzt – unbeschadet über den Winter bringe. Ich möchte behaupten, dass es in ganz Deutschland maximal eine Handvoll ausgepflanzter Gradbäume gibt. Ich entschied mich für eine Dunkelüberwinterung im beheizten Styroporbau und konnte dann nach einem furchtbar frostigen Winter 2020/21 mit Freude feststellen, dass die Überwinterung funktioniert hatte. Wie cool ist das denn?

    Größte Enttäuschung

    Meine größte Enttäuschung war bislang wohl ein Diospyros kaki, der im Frühjahr 2019 in seiner 5. Saison stark zurückgefroren ist, nachdem er vorher u.a. den bitterkalten Januar 2017 anstandlos überstanden hatte.
    Ähnlich enttäuschend empfand ich, als mein Opuntia phaeacantha ‚Orangeade‘ im Frühjahr 2021 ebenfalls in seiner 5. Garten-Saison adhoc durch Nässeschaden vergammelt ist. Ich war bis dahin der festen Überzeugung, dass Opuntien bei uns quasi-winterhart sind.
    Etwas schneller ging es beim Eucalyptus gunnii, der bereits seinen 1. Winter 2017/18 nicht überstanden hat. Trotzdem war das schon etwas überraschend, da er im Sommer 2017 top angewachsen war + dann rasendschnell gewachsen ist.
    Darüber hinaus hatte ich bislang kaum Erfolg bei der Überwinterung diverser Escobaria. Sehr schade, wo Escobaria doch aus meiner Sicht die schönste frostharte Kaktus-Gattung ist.

    Fazit

    Die 10 Jahre Exotengarten sind wie im Flug vergangen. Jede Saison hat ihre eigene Geschichte erzählt und einen immer wieder vor neue Herausforderungen gestellt. Eine Leidenschaft, die Jahr für Jahr gewachsen ist. Der Kopf ist immer noch voller Ideen. Ein Ende der Leidenschaft ist nicht in Sicht… wie schön!